Hallo ihr Lieben,
diesmal erreichen euch die Grüße endlich
aus Camiri. Die Fahrt von Sucre nach Santa Cruz war
wieder schrecklich, aber besser als die Letzte, denn wir hatten bettenähnliche
Sitze (auch wenn meiner Schlagseite nach rechts hatte und nicht mehr in der
Verankerung hing ;-) ).
In Santa Cruz wurden wir zu einem megaguten
Frühstück mit Kuchen, Toast, Honig und Omelett eingeladen. Dann haben wir im Konsulat den Antrag auf
unser Visum für ein Jahr gestellt und danach ging es direkt weiter nach Camiri.
5 Stunden später waren wir da! Endlich! Ich
war so aufgeregt…Das Hostel sieht sehr unscheinbar aus von außen, aber von
innen ist es wirklich gemütlich und hübsch eingerichtet. Im Haupthaus untergebracht
sind 2 Bäder, eine großzügige Küche, ein Gemeinschaftsraum, der gleichzeitig
auch Esszimmer ist, sowie 2 Zimmer die von dem Neffen und ich glaube der Oma
des Verantwortlichen des Hostels bewohnt werden. Durch einen schönen Garten (mit
Hühnern und Tausenden von Ameisen) kommt man zum Anbau, in dem sich unsere
Zimmer befinden.
Ich wohne zusammen mit Mareike im kleineren
der beiden Zimmer. Lukas wohnt am Wochenende bei uns, da er unter der Woche in
einer Außenstelle 2 Stunden weg von hier arbeitet. Die anderen 4 Mädels teilen
sich das große Zimmer mit eigenem Bad.
Zur Dusche muss ich noch mal erzählen: Wir
haben doch tatsächlich warmes Wasser, wenn man einen Schalter umlegt…nur leider
bekommt man wirklich einen Stromschlag wenn man dann das Wasser aufdrehen
möchte. Mit einem trockenen Handtuch geht es dann doch, was aber zur Konsequenz
hat, dass das Licht flackert, da der Strom durch die selbe Leitung läuft :-)
Nun zu meiner Arbeit: Montag bis Freitag
arbeite ich nun offiziell in der Schule Juan Carlos RiveroHerbas in ItanambikueJ Ja, es
hat ein wenig gedauert, bis ich das korrekt aussprechen und mir merken konnte.
Das Dorf der Guaraní liegt etwas außerhalb von Camiri an einem Hang und besteht
aus verteilten kleinen Lehmhütten mit Feuerstellen davor. Dazwischen laufen
Ziegen, Hühner, Schweine und Hunde herum. Jeden Morgen stehe ich also um 6 auf, um 7
nehme ich die Micro (ein Minibus) nach Chorety. Um 20 nach 7 ungefähr dort und
laufe von dort noch einmal 20 Minuten durch ein ausgetrocknetes Tal am Fluss
entlang nach Itanambikue. Ein schöner
Morgenspaziergang also :-D
Um 8 beginnt dort die Schule für 400
Schüler von 6-18 Jahren. Ich soll vor allem im Matheunterricht helfen und die
Kinder dazu bringen Mathe zu mögen. Mal
sehen wie ich das anstellen werde, da Mathe ja auch nicht gerade mein
Lieblingsfach war! Ein Lehrer hat mich außerdem gebeten ihm in einem Förderkurs
für Kinder, die Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben von Spanisch haben, zu
helfen. Englisch werde ich deshalb nur nebenher unterrichten. Bis jetzt war ich aber noch kein Mal im
Unterricht, da letzte Woche der Geburtstag der Schule gefeiert wurde, freitags
„Dia de los Estudiantes“ (Tag der Schüler) war und der Geburtstag der Stadt
anstand. Im Klartext heißt das, es wurde gegessen (Limonade, Torte, Saltenas,
Hühnchen, Oliven…), gefeiert und die
Kinder durften Fußball spielen oder mussten gar nicht erst kommen. Eine sehr
angenehme erste Woche also! :-)
Was die Temperatur angeht, ist heiß nicht
untertrieben! Im Moment ist hier noch Trockenzeit und es gab letzte Woche schon
Temperaturen bis zu 41 Grad! Gewöhnungsbedürftig, weil hier am 21. September
groß Frühlingsanfang gefeiert wurde. Es wird also noch heißer. Sehr aktuell,
wie ich heute in der Zeitung gelesen habe, ist auch das Problem der
unkontrollierbaren Waldbrände, die durch die trockene Hitze entstehen. Mit einem Bad im Fluss, der ca. 10
Minuten von unserem Haus verläuft kann
man sich aber sehr gut erfrischen. Das Wasser ist seicht und klar mit kleinen
Fischchen und hat eine gute Temperatur. Am besten gefällt mir aber noch der
kleine natürliche Sandstrand vor dem Fluss. Einfach traumhaft so vor der
Kulisse der Anden zu baden!
Ich denke, dass ist erst einmal genug
Lesestoff für die Neugierigen unter euch ;-) Wenn ihr
irgendwelche Fragen habt, könnt ihr diese natürlich gerne auch hier Stellen!
Bei Gelegenheit schreibe ich wieder, was aber ein wenig dauern kann, da ich
dafür jedes Mal ins Internetcafé laufen muss.
Ich hoffe es geht euch allen soweit gut und
grüße alle noch einmal ganz ganz lieb aus Camiri,
Laura
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