Nach den
schönen Tagen auf dem Salar de Uyuni war die Endstation in La Paz. Nach dem zweiten Besuch dort kann ich
eindeutig sagen, dass es meine Lieblingsstadt ist, einfach wahnsinnig schön und
mal nicht so warm J Jaja, so
schnell wird man das gute Wetter leid!
| Mareike und ich vor La Paz |
| Talismane in der Calle de las Bruchas |
| Valle de la Luna |
Erst wurde ein wenig ausgespannt, dann ging das Abenteuer weiter: auf der Death Road durch die Yungas. Die Straße, die früher die kürzeste Verbindung von La Paz in die Yungas war und hauptsächlich zum Transport von Früchten und Tropenhölzern genutzt wurde, durchläuft 4 Klimazonen. Der Höhenunterschied beträgt 3000m und das nur bei 92 Kilometern! Wir bekamen gute Ausrüstung mit Schützern aller Art und dann ging es bergab, auf der für Autos sehr schmalen Straße. Von Eiseskälte in Nebel und Regen, von dort in angenehmes Wetter, bis es schließlich am Zielpunkt tropisch heiß war. Angst hatte ich nie, dafür war die Aussicht einfach zu schön mit Wasserfällen und grün überall. Am Ende habe ich dafür am ganzen Körper gezittert und auch einige blutige Blasen an den Händen waren wegzustecken, da 4 Stunden Grobschotterpiste bergab fahren doch nicht so ganz ohne sind J
Seit 2006 gibt
es übrigens eins neue Straße, da es einfach zu viele Unfälle auf der Death Road
gab.
| In Schutzkleidung |
| Gruppenbild danach |
| Fast angekommen... |
| Weg mit Wasserfaellen |
Nächstes Ziel,
jetzt nur noch von Mareike und mir, war Cochabamba, die viertgrößte Stadt
Boliviens auf 2558m. Auch eine hübsche Stadt, die aber meine Kondition ganz
schön in Frage gestellt hat mit ihren 1400 Stufen, die zum Wahrzeichen, dem
Cristo de la Concordia, führen. Die 155 Stufen danach bis zu den Armen des
Cristo waren nichts dagegen.
Jeder Morgen
begann mit einem kleinen Frühstück bestehend aus Jugo de Frutilla und einer
Saltena und dann waren wir bereit für Kathedralen, Klöster, Palacios und
Ausflüge in die 35km entfernte ehemalige Hauptstadt Tarata.
Ein kurzer
Ausflug in die Geschichte Boliviens bezüglich dieses kleinen Städtchens von nur
5000 Einwohnern. Es wurde Hauptstadt unter der Regentschaft des „Presidente
loco“ Melgarejo. Man besagt, der Präsident sei
größenwahnsinnig, denn er gab Brasilien 251.000m2 Land im Tausch
für 1 Pferd! Für dieses Pferd ließ er
dann eine Brücke über den Fluss Taratas bauen, damit es sich seine Hufe nicht
nass mache. Wie man sich vllt. denken
kann wurde der, nicht sehr beliebte Präsident schließlich umgebracht. Und das
von seinem eigenen Schwager. Diese
Geschichte fand ich so seltsam, dass ich sie erst nicht glauben wollte J
| Kathedrale in Cochabamba |
Ihr werdet es
vllt. auch nicht glauben, aber Reisen kann anstrengend sein! Nach ebenfalls 3
Tagen in Cochabamba wollten wir nach Santa Cruz und dort am Pool vom Hostelausspannen,
aber vorher mussten wir doch noch den kleinen Abstecher nach Villa Tunari
machen: ein Tropenstädtchen auf dem Weg
nach Santa Cruz. Zum ersten Mal kamen wir hier in eine Drogenkontrolle und der
Polizist, der uns im Bus befragte, wollte gerade anweisen unser Gepäck
aufzumachen, weil wir als Weiße anscheinend verdächtig waren, da fuhr der Bus einfach weiter, mit Polizist!
Da dieser einfach nur schnell raus wollte wurde dann doch nicht mehr
kontrolliert.
In Villa
Tunari, bei unerträglicher Hitze, haben wir es letztendlich nur einen Tag
ausgehalten. Dieser reichte aber auch aus, um das komplette Städtchen
abzulaufen und eine 2-stündige Rafting Tour zu machen. Ein riesen Spaß!
| Rafting! |
Die letzten
Tage am Pool liegen, feiern und sich mit anderen Backpackern unterhalten waren
ein gelungener Abschluss für unsere zweite Reise!
Das einzig
Nennenswerte der folgenden 2 Wochen war die Arbeit auf der Granja, die wir eine
Woche lang jeweils 3-4 Stunden morgens zu 4 geleistet haben: Zuckerrohr ernten.
Hätte mir jemand mal vorher gesagt, dass Zucker so biestig sein kann! Zum Teil
3 Meter hohe Stangen wurden vom Granjabesitzer Miguel mit der Machete
abgeschnitten. Wir mussten sie zu den Kühen tragen, und die Blätter und Unkraut zusammenharken,
damit neu angebaut werden kann. Lecker ist das Zuckerrohr schon zum dran
knabbern, wenn man es mal kleingeschnitten bekommt. Der unangenehme Teil ist
nämlich die extrem harte Schale und die messerscharfen Blätter, die mir so
viele brennende Schnitte in Armen und Gesicht beschert haben. Dazu kam die
Hitze und ganz ehrlich, in meinem ganzen Leben habe ich beim Arbeiten noch nicht so viel geschwitzt und mich auf eine
Pause gefreut! Danach weiß man, wie man sich das Mittagessen verdient hat J
Helau J Ich hoffe, ihr habt alle gut
Karneval/Fasching gefeiert! Bei mir war es dieses Jahr sehr bunt. Ausgerüstet
mit Schaum, Wasserbomben, Wasserpistolen, Farbe, in „Schutzkleidung“ und
eingerieben mit Babyöl haben wir uns auf die Straßen von Santa Cruz gewagt.
Resultat: kein Fleckchen freie Haut, alles lila, blau oder rot J Bilder konnte ich leider keine machen, da
man absolut nichts von Wert mitnehmen konnte, aufgrund des Wassers und des
Gedränges.
Jetzt hat die
Schule wieder angefangen und ich bin mir inzwischen sicher, dass ich die
herbeigesehnte Wende meiner Arbeit, nämlich dass sie mir nützlicher vorkommt,
irgendwie selbst herbeiführen muss. Heute habe ich ein Projekt meiner
Direktorin vorgestellt und sie hat zugesagt mir zu helfen J Was es ist, verrate ich aber erst, wenn
ich sicher weiß, dass alles steht!
Auch war ich
im Centro Boliviano Aleman und habe mich dort erkundigt,
ob Hilfe benötigt wird. Ich wurde sehr freundlich empfangen, auch direkt
herumgeführt und werde ab nächster Woche dort bei der Betreuung kleiner Kinder
helfen, wenn die Eltern arbeiten müssen. Ab März beginnt ebenfalls ein
Straßenkinderprojekt, bei dem ich gerne helfen werde…
Ich halte euch
auf dem Laufenden J
Abrazos,
Laura