Sonntag, 23. Dezember 2012

Weihnachtspost :-)

So, hallo an alle :-)

Jetzt ist es schon fast wieder Weihanchten und dann ist Neujahr auch nicht mehr weit. Da koennte man fast ein wenig sentimental werden, hier bei 30 Grad und so ganz ohne Baum :-)
Aber wir haben es uns im Hostel schon selbst ein wenig gemuetlich gemacht mit Lichterketten und weihanchtlicher Deko, die wir in einer Kiste gefunden haben. Morgen wir dann etwas provisorisch noch einmal Plaetzchen gebacken. Mit dem Gasofen hier zu backen ist gar nicht so einfach, das Gas macht einfach was es will....

Nach Weihnachten geht es dann direkt weiter mit dem Reisen. Am 26.Dezember fahre ich mit 8 anderen Voluntariern von Volunta zum Salar de Uyuni, um dort die Lagunen zu sehen und Silvester zu verbringen. Bin sehr, sehr gespannt :-)

Unsere erste Reise nach La Paz, Copacabana, Tiwanaku und die Isla del Sol war sehr schoen :-) La Paz als Stadt ist der Knaller. Sehr huebsch gemuetlich im Kessel zwischen Bergen und mit lauter Hausern an allen Seiten, gleichzeitig aber unheimlich belebt mit 1 Millionen Menshcen auf engstem Raum und auch sehr international. Mareike und ich haben uns einfach durch die Stadt treiben lassen und haben uns auch das ein oder andere gegoennt, wie zum Beispiel ein Besuch im Kinocenter oder ein amerikanisches Fruehstueck mit Ruehrei und Toast :-)

Die Plaza in La Paz
Blick auf La Paz
Blick 2 auf La Paz





















Einen Tag sind wir mir einer gefuehrten Gruppe nach Tiwanaku gefahren, einer Ruinenstaette des Zentrums der Aymara-Kultur (1500 v.Chr.- 1200 n.Chr.). Es ist nicht sehr viel erhalten, da sehr viel zum Bau  neuer Haeuser und aus Goldgier zerstoert wurde. Dennoch ist der Ort interessant und man fuehlt sich sehr merkwurdig, wenn die Einheimischen ueber religioese Energiestroeme und Kraftquellen sprechen. Ein wenig kribbelig ist man dann schon... :-) Eine Menge Interessantes zu lernen gab es natuerlich auch. Verbluefft hat mich der Fakt, dass die Sprache der Aymara (heute auch anerkannte Amtssprache in Bolivien!) sehr dem Japanischen aehnelt, da die ersten Bewohner Suedamerikas aus Asien ueber das Eis wanderten. Naturelich im Programm war auch das legendaere Sonnentor, eins der Heiligtuemer von Tiwanaku!

Das Sonnentor

Tiwanaku

Zwischen den Ruinen


Nach 3 Tagen ging es dann weiter nach Copacabana an den Titicacasee. Wirklich beeindruckend dieses "See-Meer"! Einfach nur riesig gross, aber wunderschoen...Auch Copacabana ist ein schoenes Staedtchen und laedt geradezu ein zum shoppen. Besonders Schuck, Ringe, Ohrringe und Taschen lassen sich dort sehr gut kaufen. Ein Gang auf den Kreuzweg in Copacabana durfte auch nicht fehlen! 2 kerzen habe ich an dem spirituellen Ort der Bolivianer fuer meine Familie, Freunde und mich angezuendet: rot fuer amor (Liebe und Zusammenhalt) und weiss fuer salud (Gesundheit).


Das Ende des Kreuzweges

Plaza und Basilika in Copacabana
Es hatte ein wenig Hagel-Schnee :-)


Von Copacabana aus sind es 2 Stunden mit dem Boot auf die Isla del Sol, dem religioesen Zentrum des Inkareiches. Eine wunderschoene Insel mit tollen Ausblicken auf den Titicacasee. nach 8 Stunden hoch und runter wandern auf der Insel auf 4000 Metern waren wir abends dann aber auch ordentlich geschafft! :-)
Sehr lustig war die Beschilderung der besonderen Besichtigungspunkte auf der Isla. Als wir fast am Ende der Insel mal an einen Ausschilderungspunkt kamen, sah unsere Konversation dann ungefaehr so aus:

M: Wir muessten jetzt hier sein oder? (zeigt auf die Karte)
L: Nee, ich glaub wir sind da wo der rote Punkt ist.
M: Das kann nicht sein, dann sind wir schon an 3 Attraktionen vorbei
L: Oh mann, wir haben den heiligen Stein verpasst.
M: Ja, woher sollten wir denn wissen dass der Stein heilig war, der sah gar nicht heilig aus...
L: Egal, wir haben ja jetzt ein Foto gesehen, so schoen ist der Stein nicht!
M: Und einen Stein kann ich mir sonst auch so vorstellen...weiter :-)


Der Titicacasee und die Isla 
Nach einer Woche ging es dann wieder nach Camiri in die Hitzt und zu den Muecken. Eine 22 Stunden Fahrt, zum Glueck in einem sehr komfortablen Bus, in dem man gut schlafen konnte!
So, das war meine kleine-grosse Reisezusammenfassung und ich foltere euch jetzt nicht weiter mit endlosen Ausfuerungen.
Ich wuensche allen ein wunderbares Weihnachtsfest und einen tollen Start ins neue Jahr 2013!
Ganz liebe Gruesse,
Laura

Sonntag, 2. Dezember 2012

Lebenszeichen

Hallo ihr Lieben,
ich habe ja jetzt schon ganz schön lange nichts mehr von mir hören lassen! Viel passiert ist in dieser Zeit auch gar nicht.

Vom 01.11- 03.11 waren Mareike, Lucas, Michael und ich über die Feiertage „Todos Santos“ (Allerheiligen) in Villamontes, der heißesten Stadt Boliviens, etwa 4 Stunden mit dem Auto von Camiri entfernt. Es war auch wirklich wahnsinnig heiß mit schon fast tropischer Luftfeuchtigkeit! Untergekommen sind wir in einem kleinen Hostel  direkt bei der Plaza, welche wunderschön grün und sehr gepflegt ist. In den 3 Tagen haben wir die Stadt ein wenig erkundet, sind einen halben Tag durch den kleinen Nationalpark „Aguarague“ nahe Villamontes gelaufen und waren in einem kleinen Museum über den berühmten Krieg des Chacos. Der Nationalpark war landschaftlich umwerfend schön und wir haben sehr viele Echsen u.a auch eine Riesenechse (1m) mit Beute gesehen! Was natürlich auch nicht fehlen durfte war einmal Fisch zu essen, da Villamontes berühmt für seinen guten Fisch ist. Es war ein gelungener erster Trip zur Erkundung Boliviens J


Leckerer Fisch!
Die Plaza in Villamontes

Vor der tollen Landschaft in Villamontes
Nationalpark Aguarague
Mareike und ich an der Plaza mit vielen Holzstatuen
Die Regenzeit fängt so langsam an. Eine kleine Kostprobe vom „Regen“ hier haben wir schon bekommen. Ich schreibe „Regen“, da es eher an einen Wasserfall vom Himmel erinnert. Die Wassermassen, die hier herunterkommen sind unglaublich, aber auch sehr willkommen. Direkt am Tag nach dem Regen war alles frisch und grün und auch die Temperaturen waren richtig angenehm J Nachteile gibt es natürlich auch! Da die Häuser wegen der Hitze eher offen gehalten sind, kommt natürlich die Feuchtigkeit auch schneller herein. Der Boden ist also ganz nass und rutschig und alles fühlt sich irgendwie etwas klamm an. Außerdem steigt durch den Regen der Fluss enorm an, was für uns an diversen Tagen  kein Wasser im Haus bedeutete, da der Fluss die Wasserleitungen beschädigte.

Regen!
Mit dem Fluss hatte ich auch schon mein kleines Erlebnis: An einem Schulmorgen musste ich früher als gewohnt zur Schule und es gab deswegen keine Micros. Daher beschloss ich über den schönen Flussweg nach Itanambikua zu laufen, statt den längeren Weg an der Straße entlang zu nehmen. Leider hatte ich vergessen, dass es ja geregnet hatte und als ich dann den Fluss sah, war es schon viel zu spät um umzukehren. Das Resultat war, dass ich ab der Taille komplett nass in der Schule ankam und ich erst mal richtig ausgelacht wurde: „Diese verrückte Deutsche, die einfach bei Wasserhochstand durch den Fluss watet!“ J

Mitte November endete das Schuljahr für viele Schüler. Außer für diese, die leider die „Reforzamientos“ besuchen mussten. Das sind 2 Wochen Zeit für die Schüler, die ein Schuljahr wiederholen müssten, in kleinen Gruppen versäumten Stoff aufzuarbeiten und sich in einer zusätzlichen Abschlussprüfung doch noch für das nächste Schuljahr zu qualifizieren.
Ich hatte in dieser Zeit eigentlich nichts zu tun, da niemand für Englisch in die Reforzamientos musste. Ob das verdient war oder nicht sei mal offen gelassen. Viele der noch nicht mal sehr anspruchsvollen Endklausuren, die ich korrigiert habe, waren mehr als nur mangelhaft. Traurig, aber wahr: auf Englisch wird einfach nicht so viel Wert gelegt!

Die letzten Wochen hatte ich also so gut wie nichts zu tun, da natürlich die Schüler in ihren Ferien auch nicht freiwillig zu kleinen Englischstunden kommen wollten. In diesen 2 Wochen habe ich nur gemerkt, was noch schlimmer ist, als Stress und zu viel Arbeit zu haben, nämlich keine Arbeit zu haben: man wird schrecklich unmotiviert, ist eigentlich dauermüde und die schlechte Laune ist dann auch nicht mehr weit.
Ab dem 15.Januar fängt die organisatorische Arbeit in der Schule wieder an, aber ich werde ab da auch eine zweite Arbeitsstelle bekommen. Wo genau weiß ich noch nicht genau, aber ich freu mich sehr drauf wieder mehr zu tun zu haben!

Am 21.11.12 fand dann ein etwas außergewöhnliches Ereignis statt, nämlich der „Censo“, mit anderen Worten, eine Volkszählung. Ausgewählte und eingewiesene Leute gingen von Tür zu Tür um alle Leute nach ihren Sozial-, Wohn-, Bildungs- und Arbeitsverhältnissen zu befragen. An diesem Tag und in den ländlichen Gebieten auch am Tag danach und davor, durfte nicht gereist und das Haus nicht verlassen werden.

Jetzt sind wir im Moment in Sucre zum Zwischenseminar. Die Flotafahrt von Camiri nach Sucre war sehr abenteuerlich, aber zum Glück bei Nacht, da sieht man dann den Abgrund neben sich nicht mehr so genau J Es ist soo toll wieder in Sucre zu sein! Hier fühle ich mich wirklich heimisch und sehr wohl. Auch die anderen Voluntarier wiederzusehen und auch mal etwas von den anderen Dörfern zu hören ist sehr schön. Danach geht’s los mit Reisen. Die 2 Wochen vor Weihnachten geht es nach La Paz, Copacabana und auf die Isla del Sol! Ich freu mich riesig….

Weihnachten wird dann in Camiri verbracht und Neujahr wieder in Sucre. Hoffentlich kommt noch etwas weihnachtliche Gefühl auf. Irgendwie vermisst man schon die Kälte zu Weihnachten, die Weihnachtsmärkte, die ganze Dekoration und den Advent. Der wird hier nämlich nicht gefeiert, aber ich werde mir heute vielleicht einfach meine eigene kleine Kerze anzünden. Plätzchen gibt’s in den Tiendas schon, probiert habe ich sie allerdings noch nicht. Kommt noch…

Adventlich-bolivianische Grüße an alle,
Laura