Montag, 8. Juli 2013

Auf zum Endspurt



Hey ihr Lieben, 

wer klaut die Zeit? Ist schon wieder eine ganze Weile her, seit meinem Blogeintrag…Ein Grund dafür könnte sein, dass nicht soo viel weltbewegendes geschehen ist.
Der Schwimmkurs lief 1 Monat lang supergut. Ein paar meiner Schüler konnten nach einem Monat schon schwimmen und die anderen waren immerhin alle im Wasser. Mein Zeitplan hat sich durch diese 12 Stunden pro Woche im kalten Wasser stehen sehr gestrafft. Mit anderen Worten: Ich war total fertig jeden Tag und so gut wie immer müde

Erst zu wenig, jetzt zu viel Arbeit…mir kann man es wohl auch nicht Recht machen! J Jetzt sieht die Lage wieder anders aus. Nach dem 1 Monat mussten wir mit dem Schwimmkurs leider schon wieder ausetzen, da bei 15 Grad in einem Außenbecken zu stehen nicht gesundheitsförderlich scheint.  Ja, meine Lieben, auch ans andere Ende der Welt kommt der Winter. Nur, dass mir 15 Grad inzwischen vorkommen wie -5 . Da werden dann schon mal Schal, Mütze und Handschuhe rausgeholt :-D Am seltsamsten ist, dass Gefühle sehr wetterangepasst scheinen. Ich hatte allen Ernstes Weihnachtsgefühle mitten im Mai, wenn es draußen kalt war, man lieber im Bett bleiben wollte und der Ventilator mal nicht an war! 

Zurück zum Schwimmkurs…Neben der Kälte kommt nun noch ein anderes Problem hinzu: Das Schwimmbad des Militärs steht uns nicht mehr zur Verfügung. Viele Eltern haben zwar inzwischen zusmmengelegt, um eine Wasserheizung zu installieren, aber ohne Schwimmbad hat das natürlich wenig Sinn. Das angedachte verlassene Schwimmbad der Uni ist unsere einzige Alternative, aber die Uni hält es nicht für nötig bald zu entscheiden, ob wir den Schwimmkurs machen können oder nicht. Deswegen liegt dieses Projekt leider, leider auf Eis L Die Kinder und auch die Eltern macht das sehr traurig und wütend, da sie den Schwimmkurs als einzigen in ganz Camiri gerne halten würden.

Dann kam die Zeit des großen Paro (Streiks). 2 Wochen war schulfrei da der gesamte öffentliche Dienst, am längsten die Schulen streikten. Weswegen? Den gesamten Zusammenhang habe ich bis jetzt noch nicht herausgebracht, aber es geht wieder einmal um Geld! 30% des Gehalts als Rente wurden gefordert. Als daraufhin das Militär und die Polizei Rentenerhöhungen bekamen, aber die anderen Sektoren nicht, stieg die Forderung auf 100%. Diskussionen sind derzeit für im Gange, danach soll erneut gestreikt werden, falls es keine Einigung geben sollte.

Wie schön war es noch krank zur sein, nicht zur Schule zu müssen und Mami bringt Tee und was eben gerade fehlt! Ebenso wenig schön ist es dann alleine mit Schmerzen, weit weg von der Familie im Bett zu liegen. Das Dengue-Fieber hat mich letztendlich auch erwischt. 1 Woche lang Fieber, Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Kopfweh…ein Glück ging auch das vorbei….um von einer wunderschönen Mageninfektion abgelöst zu werden.  Aber auch das habe ich überlebt, und alles ist wieder normal :-)

Tja, und jetzt sind es nur noch knapp 1½ Monate, ab dem 19.August um 18ºº bin ich wohl woeder in Deutschland :D


Liebste Grüße und Besos,
Laura


Donnerstag, 28. März 2013

Momentos...


Hey an alle J
die letzten Wochen waren doch sehr turbulent.

Das tiefste Tief:
Mein erster Arbeitstag im Centro Aleman fing sehr vielsprechend an. Ich stellte mich den 5 Erzieherinnen vor und fing sofort an erst mal einige Kinder zu trösten, die zum ersten oder zweiten Mal dort waren und dementsprechend laut nach ihrer Mama brüllten.  Nach einer Weile wurde es dann ruhiger und wir frühstückten, spielten und aßen zu Mittag. Nach dem Mittagessen verabschiedete ich mich dann, da die Kinder ihre Siesta halten würden und dann von den Eltern abgeholt werden. Auf dem Weg kam dann der Schock: Mein gesamtes Geld fehlte!
Warum ich überhaupt Geld mitgenommen hatte? Da nicht klar war ob ich an diesem Tag sofort anfangen dürfe und evtl. erst einen Antrag hätte stellen müssen. Deswegen war ich vorbereitet auch ins Internet zu gehen und eben anschließend zum Mercado daneben.  Ihr könnt euch nicht vorstellen wie trurig und wütend ich in diesem Moment war. Ich meine es ist ein Kindergarten: Kinder von 6 Monaten bis 5 Jahren und die Erzieherinnen! Mein Handy war noch da und deswegen nehme ich an, eine der Erzieherinnen hat sich bedient, aber beweisen kann ich nichts.

Das höchste Hoch:
Mein Schwimmkurs steht! Es hat sich ganz spontan ergeben, dass eine Bolivianerin eine Schwimm-und Tanzschule aufbauen möchte, die sie auch selbst finanziert. Die Alcaldia (das Rathaus) erachtet ein Projekt dieser Art als nicht notwendig.
Carina ist eine super engagierte Frau, die ihre ganze Energie aufwendet, um das Projekt zum Laufen zu bringen.
Ich werde eine der 2 Schwimmlehrer sein und musste auch schon „Vorschwimmen“ auf der Präsentation und Eröffnung des Schwimmbades, welches sich auf Miltärgelände befindet. Ein kleines Interview musste ich auch für das Radio geben unds nächste Woche komme ich vllt. sogar ins lokale Fernsehen! Ab nächsten Dienstag werde ich 12 Stunden Schwimmunterricht pro Woche für Erwachsene und Kinder geben, allerdings nur mit max.10 Personen pro Gruppe. Genauso groß wie meine Freude ist nämlich auch mein Respekt vor dieser Aufgabe, da die Verantwortung im Wasser für, besonders für kleine Kinder, ziemlich hoch ist.

Das nächste was nun ansteht ist wohl Ostern J Wir haben ein sehr schönes Wochenende geplant, was wohl hauptsächlich aus Essen besteht, da wir uns nach dem  Fasten besonders auf Schokolade freuen! Aber natürlich geht’s auch in die Ostermesse und auf die Osterprozession…
Ich wünsche euch allen auch ein schönes Osterfest und frohe Ostertage





Liebste Grüße,
Laura

Donnerstag, 14. Februar 2013

Abenteuer vs. Alltag


Nach den schönen Tagen auf dem Salar de Uyuni war die Endstation in La Paz.  Nach dem zweiten Besuch dort kann ich eindeutig sagen, dass es meine Lieblingsstadt ist, einfach wahnsinnig schön und mal nicht so warm J Jaja, so schnell wird man das gute Wetter leid!
Mareike und ich vor La Paz
Talismane in der Calle de las Bruchas
Valle de la Luna












Erst wurde ein wenig ausgespannt, dann ging das Abenteuer weiter: auf der Death Road durch die Yungas. Die Straße, die früher die kürzeste Verbindung von La Paz in die Yungas war und hauptsächlich zum Transport von Früchten und Tropenhölzern genutzt wurde, durchläuft 4 Klimazonen. Der Höhenunterschied beträgt 3000m und das nur bei 92 Kilometern! Wir bekamen gute Ausrüstung mit Schützern aller Art und dann ging es bergab, auf der für Autos sehr schmalen Straße. Von Eiseskälte in Nebel und Regen, von dort in angenehmes Wetter, bis es schließlich am Zielpunkt tropisch heiß war. Angst hatte ich nie, dafür war die Aussicht einfach zu schön mit Wasserfällen und grün überall. Am Ende habe ich dafür am ganzen Körper gezittert und auch einige blutige Blasen an den Händen waren wegzustecken, da 4 Stunden Grobschotterpiste bergab fahren doch nicht so ganz ohne sind J
Seit 2006 gibt es übrigens eins neue Straße, da es einfach zu viele Unfälle auf der Death Road gab.
In Schutzkleidung
Gruppenbild danach

Fast angekommen...
Weg mit Wasserfaellen

Nächstes Ziel, jetzt nur noch von Mareike und mir, war Cochabamba, die viertgrößte Stadt Boliviens auf 2558m. Auch eine hübsche Stadt, die aber meine Kondition ganz schön in Frage gestellt hat mit ihren 1400 Stufen, die zum Wahrzeichen, dem Cristo de la Concordia, führen. Die 155 Stufen danach bis zu den Armen des Cristo waren nichts dagegen.

Jeder Morgen begann mit einem kleinen Frühstück bestehend aus Jugo de Frutilla und einer Saltena und dann waren wir bereit für Kathedralen, Klöster, Palacios und Ausflüge in die 35km entfernte ehemalige Hauptstadt Tarata.
Ein kurzer Ausflug in die Geschichte Boliviens bezüglich dieses kleinen Städtchens von nur 5000 Einwohnern. Es wurde Hauptstadt unter der Regentschaft des „Presidente loco“  Melgarejo.  Man besagt, der Präsident sei größenwahnsinnig, denn er gab Brasilien 251.000m2 Land im Tausch für  1 Pferd! Für dieses Pferd ließ er dann eine Brücke über den Fluss Taratas bauen, damit es sich seine Hufe nicht nass mache.  Wie man sich vllt. denken kann wurde der, nicht sehr beliebte Präsident schließlich umgebracht. Und das von seinem eigenen Schwager.  Diese Geschichte fand ich so seltsam, dass ich sie erst nicht glauben wollte J

Kathedrale in Cochabamba

 Ihr werdet es vllt. auch nicht glauben, aber Reisen kann anstrengend sein! Nach ebenfalls 3 Tagen in Cochabamba wollten wir nach Santa Cruz und dort am Pool vom Hostelausspannen, aber vorher mussten wir doch noch den kleinen Abstecher nach Villa Tunari machen:  ein Tropenstädtchen auf dem Weg nach Santa Cruz. Zum ersten Mal kamen wir hier in eine Drogenkontrolle und der Polizist, der uns im Bus befragte, wollte gerade anweisen unser Gepäck aufzumachen, weil wir als Weiße anscheinend verdächtig waren,  da fuhr der Bus einfach weiter, mit Polizist! Da dieser einfach nur schnell raus wollte wurde dann doch nicht mehr kontrolliert.
In Villa Tunari, bei unerträglicher Hitze, haben wir es letztendlich nur einen Tag ausgehalten. Dieser reichte aber auch aus, um das komplette Städtchen abzulaufen und eine 2-stündige Rafting Tour zu machen. Ein riesen Spaß!
Rafting! 

Die letzten Tage am Pool liegen, feiern und sich mit anderen Backpackern unterhalten waren ein gelungener Abschluss für unsere zweite Reise!

Das einzig Nennenswerte der folgenden 2 Wochen war die Arbeit auf der Granja, die wir eine Woche lang jeweils 3-4 Stunden morgens zu 4 geleistet haben: Zuckerrohr ernten. Hätte mir jemand mal vorher gesagt, dass Zucker so biestig sein kann! Zum Teil 3 Meter hohe Stangen wurden vom Granjabesitzer Miguel mit der Machete abgeschnitten. Wir mussten sie zu den Kühen tragen,  und die Blätter und Unkraut zusammenharken, damit neu angebaut werden kann. Lecker ist das Zuckerrohr schon zum dran knabbern, wenn man es mal kleingeschnitten bekommt. Der unangenehme Teil ist nämlich die extrem harte Schale und die messerscharfen Blätter, die mir so viele brennende Schnitte in Armen und Gesicht beschert haben. Dazu kam die Hitze und ganz ehrlich, in meinem ganzen Leben habe ich beim Arbeiten  noch nicht so viel geschwitzt und mich auf eine Pause gefreut! Danach weiß man, wie man sich das Mittagessen verdient hat J

Helau J Ich hoffe, ihr habt alle gut Karneval/Fasching gefeiert! Bei mir war es dieses Jahr sehr bunt. Ausgerüstet mit Schaum, Wasserbomben, Wasserpistolen, Farbe, in „Schutzkleidung“ und eingerieben mit Babyöl haben wir uns auf die Straßen von Santa Cruz gewagt. Resultat: kein Fleckchen freie Haut, alles lila, blau oder rot J Bilder konnte ich leider keine machen, da man absolut nichts von Wert mitnehmen konnte, aufgrund des Wassers und des Gedränges.

Jetzt hat die Schule wieder angefangen und ich bin mir inzwischen sicher, dass ich die herbeigesehnte Wende meiner Arbeit, nämlich dass sie mir nützlicher vorkommt, irgendwie selbst herbeiführen muss. Heute habe ich ein Projekt meiner Direktorin vorgestellt und sie hat zugesagt mir zu helfen J Was es ist, verrate ich aber erst, wenn ich sicher weiß, dass alles steht!
Auch war ich im Centro Boliviano Aleman und habe mich dort erkundigt, ob Hilfe benötigt wird. Ich wurde sehr freundlich empfangen, auch direkt herumgeführt und werde ab nächster Woche dort bei der Betreuung kleiner Kinder helfen, wenn die Eltern arbeiten müssen. Ab März beginnt ebenfalls ein Straßenkinderprojekt, bei dem ich gerne helfen werde…
Ich halte euch auf dem Laufenden  J

Abrazos,
Laura

Dienstag, 29. Januar 2013

Von verspaeteten Weihnachtsgefühlen und Salz & Silber


Hallo ihr Lieben J
eine kurze Zusammenfassung der letzten paar Monate hier in Bolivien.
Sie beginnt bei Weihnachten… Wie fühlt man sich wenn man total durchgeschwitzt bei 40 Grad am 24.12 aufwacht? Definitiv nicht weihnachtlich! Überhaupt der ganze Tag war ziemlich normal und ein paar Mal habe ich sogar vergessen was für ein Tag ist. Es gab weder einen Plan zum Essen, noch für den Abend, wir wussten nur, dass einer der Verantwortlichen für Hostelling International  hier mit uns  und seiner ganzen Familie feiern wollte. Wir warteten also auf seine Ankunft um 14:00 um weiteres zu besprechen. Es  wurde 2 und 3 und immernoch waren wir alleine und nicht besonders weihnachtlich gestimmt. Um 6 schließlich schmissen wir uns in Schale und wollten in die bolivianische Weihnachtsmesse gehen. Man gab uns die Auskunft, diese finge erst um 7 an, also ging es noch einmal gemütlich zum Mercado einen Jugo de frutilla (Erdbeermilchshake) trinken. Leider war auch diese Uhrzeit falsch und da wir nun nicht bis 10 warten wollten gingen wir nach Hause, das voll von Leuten und Gepäck stand. Die Familie war doch gekommen und wir waren alle sehr froh, denn sonst hätte es wahrscheinlich Kürbissuppe von Plastiktellern gegeben J
Aber jetzt gab es viel zu tun. Typisch bolivianisches Weihnachtsessen  „Picana“ wurde gekocht, schönes Geschirr und Gläser gekauft, Weihnachtsmusik angemacht und alles arrangiert. Ganz langsam wurde es allen weihnachtlich zumute, besonders als wir um 10 doch in die bolivianische Messe gingen, um 12 sich alle umarmten,  es ein großes Feuerwerk gab und anschließend getafelt wurde. Der Nachtisch, unser selbstgemachter Apple Crumble kam auch gut an J

Schon am 26.12 ging das Packfieber wieder los und wir fuhren mit der Flota nach Sucre und von dort aus mit 17 Personen  weiter nach Potosi, dem Beginn der Salz & Silber Tour. Die Stadt hatten wir ja schon im August ein wenig besichtigt, aber das wichtigste dort, die Mienen des Cerro Rico fehlten aber noch.  Seit ca. 470 Jahren werden dort Mineralien, früher vor allem Silber abgebaut, welches anschließend nach Spanien verschifft wurde.
Heute gibt es weniger Silber, aber immer noch 95 andere Mineralien wie Zink oder Blei, die von geschätzt 15.000 Arbeitern täglich abgebaut werden. Der Lohn ist gut für bolivianische Verhältnisse. 200 Bolivianos kann ein Arbeiter mit seiner Arbeit in den Mienen verdienen. Dies entspricht umgerechnet 22 Euro. Bis zu 12 Stunden wird in der Dunkelheit, noch zu 80% per Hand, gearbeitet und sich mit Coca und 96%igem Alkohol wach gehalten.
Der Berg ist wahrscheinlich der größte Arbeitgeber und wie ein schlechter Chef genauso verhasst. Zu lange schon brachte er Leid über viele Familien, die ausgebeutet wurden und doch bleiben sie abhängig von diesem Berg.
Mit unserer Reisegruppe bekamen wir die normale Arbeitskleidung eines Arbeiters inklusive Helm, Headlamp und Gummistiefeln. In einem kleinen Krämerladen kann man für die Arbeiter Soda, Alkohol oder Dynamit kaufen. Inzwischen wird das von einem als Tourist sogar irgendwie erwartet. Danach ging es in den Berg. Der Eingang zum Stollen wird jedes Jahr mir Lamablut bestrichen, damit Pachamama (Mutter Erde) satt ist und die Arbeiter beschützt.


Der Eingang mit Lamablut


Es geht runter und weiter runter, man stößt sich den Kopf und ist froh über den Helm, es gibt keine Absicherungen und tausende Abzweigungen, die niemand alle kennt. Man schätzt das Tunnelsystem, welches den Cerro Rico durchzieht auf 1500 Meter Länge und eine ebenso große Tiefe!
Man fühlt in diesem Berg Geschichte, es ist wie eine kleine Zeitreise, was genauso aufregend ist, wie es einem ein unangenehmes Gefühl im Bauch beschert. Nur das Licht der Headlamp beleuchtet den Weg und von Zeit zu Zeit bebt der Berg, weil im Gang nebenan gesprengt wird.

Mit diesen Karren wird noch gearbeitet













In einer Nische trafen wir auf Arbeiter, die gerade eine Opferzeremonie durchführten. Im Berg existiert keine Religion mehr, hier gibt es nur den Teufel, den Tio (Onkel), den alle versuchen mit
Zigarillos, Alkohol und Coca gnädig zu stimmen. Sonst ist man im Berg alleine und es ist grabesstill.
Am Ende war ich froh wieder ans Tageslicht zu dürfen, aber der Besuch der Miene hat mich sehr beeindruckt! Man geht davon aus, dass das Silber im Berg noch für 20-30 Jahre Abbau reichen wird.

Im nächsten Abschnitt der Reise fuhren wir durch einen Nationalpark bevor wir letztendlich den Salar de Uyuni, mit 12.000 Quadratkilometern dem größten Salzsee der Welt erreichten.
Um den Bericht nicht überflüssig zu verlängern füge ich an dieser Stelle einfach Bilder vom restlichen Verlauf der Tour ein, die wie ich meine für sich sprechen J

Unsere Reisegefaehrte


Geysire morgens um 6
Am liebsten haette ichs mitgenommen!


Die rote Lagune



Der Steinbaum



Eine Salzfabrik
....und das verpackte Salz




 Und das war nur der erste Streich, aber keine Angst, ich belasse es erst einmal hierbei! :-) Der zweite Teil der Reise folgt spaeter. Jetzt bin ich gluecklich und zufrieden wieder zu Hause in Camiri und warte darauf, dass am 04.02 die Schule und die Arbeit wieder beginnt!

Liebste Gruesse!



Sonntag, 23. Dezember 2012

Weihnachtspost :-)

So, hallo an alle :-)

Jetzt ist es schon fast wieder Weihanchten und dann ist Neujahr auch nicht mehr weit. Da koennte man fast ein wenig sentimental werden, hier bei 30 Grad und so ganz ohne Baum :-)
Aber wir haben es uns im Hostel schon selbst ein wenig gemuetlich gemacht mit Lichterketten und weihanchtlicher Deko, die wir in einer Kiste gefunden haben. Morgen wir dann etwas provisorisch noch einmal Plaetzchen gebacken. Mit dem Gasofen hier zu backen ist gar nicht so einfach, das Gas macht einfach was es will....

Nach Weihnachten geht es dann direkt weiter mit dem Reisen. Am 26.Dezember fahre ich mit 8 anderen Voluntariern von Volunta zum Salar de Uyuni, um dort die Lagunen zu sehen und Silvester zu verbringen. Bin sehr, sehr gespannt :-)

Unsere erste Reise nach La Paz, Copacabana, Tiwanaku und die Isla del Sol war sehr schoen :-) La Paz als Stadt ist der Knaller. Sehr huebsch gemuetlich im Kessel zwischen Bergen und mit lauter Hausern an allen Seiten, gleichzeitig aber unheimlich belebt mit 1 Millionen Menshcen auf engstem Raum und auch sehr international. Mareike und ich haben uns einfach durch die Stadt treiben lassen und haben uns auch das ein oder andere gegoennt, wie zum Beispiel ein Besuch im Kinocenter oder ein amerikanisches Fruehstueck mit Ruehrei und Toast :-)

Die Plaza in La Paz
Blick auf La Paz
Blick 2 auf La Paz





















Einen Tag sind wir mir einer gefuehrten Gruppe nach Tiwanaku gefahren, einer Ruinenstaette des Zentrums der Aymara-Kultur (1500 v.Chr.- 1200 n.Chr.). Es ist nicht sehr viel erhalten, da sehr viel zum Bau  neuer Haeuser und aus Goldgier zerstoert wurde. Dennoch ist der Ort interessant und man fuehlt sich sehr merkwurdig, wenn die Einheimischen ueber religioese Energiestroeme und Kraftquellen sprechen. Ein wenig kribbelig ist man dann schon... :-) Eine Menge Interessantes zu lernen gab es natuerlich auch. Verbluefft hat mich der Fakt, dass die Sprache der Aymara (heute auch anerkannte Amtssprache in Bolivien!) sehr dem Japanischen aehnelt, da die ersten Bewohner Suedamerikas aus Asien ueber das Eis wanderten. Naturelich im Programm war auch das legendaere Sonnentor, eins der Heiligtuemer von Tiwanaku!

Das Sonnentor

Tiwanaku

Zwischen den Ruinen


Nach 3 Tagen ging es dann weiter nach Copacabana an den Titicacasee. Wirklich beeindruckend dieses "See-Meer"! Einfach nur riesig gross, aber wunderschoen...Auch Copacabana ist ein schoenes Staedtchen und laedt geradezu ein zum shoppen. Besonders Schuck, Ringe, Ohrringe und Taschen lassen sich dort sehr gut kaufen. Ein Gang auf den Kreuzweg in Copacabana durfte auch nicht fehlen! 2 kerzen habe ich an dem spirituellen Ort der Bolivianer fuer meine Familie, Freunde und mich angezuendet: rot fuer amor (Liebe und Zusammenhalt) und weiss fuer salud (Gesundheit).


Das Ende des Kreuzweges

Plaza und Basilika in Copacabana
Es hatte ein wenig Hagel-Schnee :-)


Von Copacabana aus sind es 2 Stunden mit dem Boot auf die Isla del Sol, dem religioesen Zentrum des Inkareiches. Eine wunderschoene Insel mit tollen Ausblicken auf den Titicacasee. nach 8 Stunden hoch und runter wandern auf der Insel auf 4000 Metern waren wir abends dann aber auch ordentlich geschafft! :-)
Sehr lustig war die Beschilderung der besonderen Besichtigungspunkte auf der Isla. Als wir fast am Ende der Insel mal an einen Ausschilderungspunkt kamen, sah unsere Konversation dann ungefaehr so aus:

M: Wir muessten jetzt hier sein oder? (zeigt auf die Karte)
L: Nee, ich glaub wir sind da wo der rote Punkt ist.
M: Das kann nicht sein, dann sind wir schon an 3 Attraktionen vorbei
L: Oh mann, wir haben den heiligen Stein verpasst.
M: Ja, woher sollten wir denn wissen dass der Stein heilig war, der sah gar nicht heilig aus...
L: Egal, wir haben ja jetzt ein Foto gesehen, so schoen ist der Stein nicht!
M: Und einen Stein kann ich mir sonst auch so vorstellen...weiter :-)


Der Titicacasee und die Isla 
Nach einer Woche ging es dann wieder nach Camiri in die Hitzt und zu den Muecken. Eine 22 Stunden Fahrt, zum Glueck in einem sehr komfortablen Bus, in dem man gut schlafen konnte!
So, das war meine kleine-grosse Reisezusammenfassung und ich foltere euch jetzt nicht weiter mit endlosen Ausfuerungen.
Ich wuensche allen ein wunderbares Weihnachtsfest und einen tollen Start ins neue Jahr 2013!
Ganz liebe Gruesse,
Laura

Sonntag, 2. Dezember 2012

Lebenszeichen

Hallo ihr Lieben,
ich habe ja jetzt schon ganz schön lange nichts mehr von mir hören lassen! Viel passiert ist in dieser Zeit auch gar nicht.

Vom 01.11- 03.11 waren Mareike, Lucas, Michael und ich über die Feiertage „Todos Santos“ (Allerheiligen) in Villamontes, der heißesten Stadt Boliviens, etwa 4 Stunden mit dem Auto von Camiri entfernt. Es war auch wirklich wahnsinnig heiß mit schon fast tropischer Luftfeuchtigkeit! Untergekommen sind wir in einem kleinen Hostel  direkt bei der Plaza, welche wunderschön grün und sehr gepflegt ist. In den 3 Tagen haben wir die Stadt ein wenig erkundet, sind einen halben Tag durch den kleinen Nationalpark „Aguarague“ nahe Villamontes gelaufen und waren in einem kleinen Museum über den berühmten Krieg des Chacos. Der Nationalpark war landschaftlich umwerfend schön und wir haben sehr viele Echsen u.a auch eine Riesenechse (1m) mit Beute gesehen! Was natürlich auch nicht fehlen durfte war einmal Fisch zu essen, da Villamontes berühmt für seinen guten Fisch ist. Es war ein gelungener erster Trip zur Erkundung Boliviens J


Leckerer Fisch!
Die Plaza in Villamontes

Vor der tollen Landschaft in Villamontes
Nationalpark Aguarague
Mareike und ich an der Plaza mit vielen Holzstatuen
Die Regenzeit fängt so langsam an. Eine kleine Kostprobe vom „Regen“ hier haben wir schon bekommen. Ich schreibe „Regen“, da es eher an einen Wasserfall vom Himmel erinnert. Die Wassermassen, die hier herunterkommen sind unglaublich, aber auch sehr willkommen. Direkt am Tag nach dem Regen war alles frisch und grün und auch die Temperaturen waren richtig angenehm J Nachteile gibt es natürlich auch! Da die Häuser wegen der Hitze eher offen gehalten sind, kommt natürlich die Feuchtigkeit auch schneller herein. Der Boden ist also ganz nass und rutschig und alles fühlt sich irgendwie etwas klamm an. Außerdem steigt durch den Regen der Fluss enorm an, was für uns an diversen Tagen  kein Wasser im Haus bedeutete, da der Fluss die Wasserleitungen beschädigte.

Regen!
Mit dem Fluss hatte ich auch schon mein kleines Erlebnis: An einem Schulmorgen musste ich früher als gewohnt zur Schule und es gab deswegen keine Micros. Daher beschloss ich über den schönen Flussweg nach Itanambikua zu laufen, statt den längeren Weg an der Straße entlang zu nehmen. Leider hatte ich vergessen, dass es ja geregnet hatte und als ich dann den Fluss sah, war es schon viel zu spät um umzukehren. Das Resultat war, dass ich ab der Taille komplett nass in der Schule ankam und ich erst mal richtig ausgelacht wurde: „Diese verrückte Deutsche, die einfach bei Wasserhochstand durch den Fluss watet!“ J

Mitte November endete das Schuljahr für viele Schüler. Außer für diese, die leider die „Reforzamientos“ besuchen mussten. Das sind 2 Wochen Zeit für die Schüler, die ein Schuljahr wiederholen müssten, in kleinen Gruppen versäumten Stoff aufzuarbeiten und sich in einer zusätzlichen Abschlussprüfung doch noch für das nächste Schuljahr zu qualifizieren.
Ich hatte in dieser Zeit eigentlich nichts zu tun, da niemand für Englisch in die Reforzamientos musste. Ob das verdient war oder nicht sei mal offen gelassen. Viele der noch nicht mal sehr anspruchsvollen Endklausuren, die ich korrigiert habe, waren mehr als nur mangelhaft. Traurig, aber wahr: auf Englisch wird einfach nicht so viel Wert gelegt!

Die letzten Wochen hatte ich also so gut wie nichts zu tun, da natürlich die Schüler in ihren Ferien auch nicht freiwillig zu kleinen Englischstunden kommen wollten. In diesen 2 Wochen habe ich nur gemerkt, was noch schlimmer ist, als Stress und zu viel Arbeit zu haben, nämlich keine Arbeit zu haben: man wird schrecklich unmotiviert, ist eigentlich dauermüde und die schlechte Laune ist dann auch nicht mehr weit.
Ab dem 15.Januar fängt die organisatorische Arbeit in der Schule wieder an, aber ich werde ab da auch eine zweite Arbeitsstelle bekommen. Wo genau weiß ich noch nicht genau, aber ich freu mich sehr drauf wieder mehr zu tun zu haben!

Am 21.11.12 fand dann ein etwas außergewöhnliches Ereignis statt, nämlich der „Censo“, mit anderen Worten, eine Volkszählung. Ausgewählte und eingewiesene Leute gingen von Tür zu Tür um alle Leute nach ihren Sozial-, Wohn-, Bildungs- und Arbeitsverhältnissen zu befragen. An diesem Tag und in den ländlichen Gebieten auch am Tag danach und davor, durfte nicht gereist und das Haus nicht verlassen werden.

Jetzt sind wir im Moment in Sucre zum Zwischenseminar. Die Flotafahrt von Camiri nach Sucre war sehr abenteuerlich, aber zum Glück bei Nacht, da sieht man dann den Abgrund neben sich nicht mehr so genau J Es ist soo toll wieder in Sucre zu sein! Hier fühle ich mich wirklich heimisch und sehr wohl. Auch die anderen Voluntarier wiederzusehen und auch mal etwas von den anderen Dörfern zu hören ist sehr schön. Danach geht’s los mit Reisen. Die 2 Wochen vor Weihnachten geht es nach La Paz, Copacabana und auf die Isla del Sol! Ich freu mich riesig….

Weihnachten wird dann in Camiri verbracht und Neujahr wieder in Sucre. Hoffentlich kommt noch etwas weihnachtliche Gefühl auf. Irgendwie vermisst man schon die Kälte zu Weihnachten, die Weihnachtsmärkte, die ganze Dekoration und den Advent. Der wird hier nämlich nicht gefeiert, aber ich werde mir heute vielleicht einfach meine eigene kleine Kerze anzünden. Plätzchen gibt’s in den Tiendas schon, probiert habe ich sie allerdings noch nicht. Kommt noch…

Adventlich-bolivianische Grüße an alle,
Laura